Gebärdensprachen

Es gibt wie in der Lautsprache unterschiedliche nationale Gebärdensprachen und regionale Dialekte. Gebärdensprachen sind natürliche Sprachen, deren Erwerbsprozess sich mit dem Vorgang beim Erlernen einer gesprochenen Sprache von Klein(st)kindern vergleichen lässt. Da es sich um eine natürliche Sprache handelt, kommt der Kultur, die mit dieser Sprache eng verbunden ist, eine ebenso große Bedeutung zu. Gebärdensprachen sind eigenständige visuelle Sprachsysteme, die sich durch eine jahrhundertelange Kommunikation Gehörloser entwickelt. Sie haben die gleichen Funktionen und Ausdrucksmöglichkeiten haben wie gesprochene Sprachen. (Vergleich) Die Österreichische Gebärdensprache ist eine von vielen Gebärdensprachen auf der Welt. Sie hat eine eigene Grammatik und dialektale Varianten. Mehr ist auf der Seite der Sprachensteckbriefe erklärt.

Österreichische Gebärdensprache (ÖGS)

Unter unseren DolmetscherInnen und ÜbersetzerInnen finden sich sowohl KollegInnen, deren Erstsprache die ÖGS ist, aber auch KollegInnen, die diese als Zweitsprache erlernt haben und diese perfekt beherrschen.

Die Österreichische Gebärdensprache wurde am 1. September 2005 als eigenständige Sprache im Artikel 8 Absatz 3 des Bundes-Verfassungsgesetzes anerkannt. Link zur Bundeskammer

Sie wird mit ÖGS abgekürzt. Sie hat eine eigene Grammatik und dialektale Varianten, d.h. in Tirol sehen die ÖGS-Gebärden ein wenig anders aus als in Wien oder Oberösterreich (auch im Deutschen gibt es unterschiedliche Dialekte).

Österreichische Gebärdensprache PLUS (ÖGS+)

ÖGS ist genauso wie Deutsch für eine bestimmte Gruppe an Personen nicht oder kaum verständlich. Aus diesem Grund gibt es bereits vielerlei Angebote in Leichter Lesen (LL). Vergleichbar mit LL ist ÖGS+. ÖGS+ ist bildhafter und für den Kunden leichter verständlich.